Theaterstück von Václav Havel
„Ra ko hutu ely trebomu emusche, vdegar yd, stro renu er gryk kendy…“ Das klingt verdächtig nach dem, was man mitunter im Arbeitsamt, Prüfungsamt oder in international aufgestellten Unternehmen zu hören und zu lesen bekommt – und nicht nur dort. Könnte sein, ist es aber nicht. „Das ist nämlich Ptydepe!“, sagt Chefsekretärin Hanna dem kopfschmerzgebeutelten Direktor Groß und erzählt ihm damit etwas, was er noch gar nicht wusste: Dass in der Firma eine neue synthetische Sprache eingeführt wurde. Und zwar von seinem Stellvertreter Balas. Hinterrücks. Sogar eine Übersetzungszentrale für Ptydepetexte hat er einrichten lassen, die Buchhaltung dafür in den Keller verlegt.
Weil nun aber Hanna, die sonst so hervorragend informiert ist, auch nicht weiß, was ra-ko-hutu-trebomu-undsoweiter bedeuten soll, macht sich Groß auf die Suche nach einem Übersetzer für seinen Brief. Bizarrerweise findet sich kein Weg, die Nachricht in eine verständliche Sprache zu bringen. Weder bei der Lehrerin Perina, noch in der Übersetzungszentrale bei Morat, Kunz und Helene. Denn Groß kann keine Genehmigung für Übersetzungen vorweisen. Selbst Helene darf es nicht, bevor sie nicht ihren Abschluss im Ptydepe-Seminar gemacht hat, Als nun Groß dieses Treiben als „Teufelskreis“ bezeichnet, wird er kurzerhand entlassen…